Schwangerschaft und Katzen - verträgt sich das?
Wird das Katzenfrauchen schwanger, müssen leider heute noch etliche Katzen ihr Zuhause verlassen - aus Angst, die Katze könnte das Ungeborene oder später den Säugling gefährden.
Zu Beginn der Schwangerschaft sollte ein Antikörpertest gegen Toxoplasmose durchgeführt werden. Falls keine Antikörper vorhanden sind, werden folgende Verhaltensweisen empfohlen:
- Verzehren Sie kein rohes Fleisch und reinigen Sie sich nach Berührung mit rohem Fleisch sorgfältig die Hände.
- Waschen Sie Obst und Gemüse sorgfältig ab.
- Bei Arbeiten mit Gartenerde tragen Sie vorsichtshalber Gummihandschuhe, da die Erde durch infektiösen Katzenkot verseucht sein könnte
- Die Katzentoilette sollte während der Schwangerschaft entweder von einer anderen Person gereinigt werden oder Sie tragen auch hierbei Gummihandschuhe. Der Kot einer infizierten Katze ist allerdings erst nach 48 Stunden infektiös.
Sie dürfen Ihre Katze jederzeit streicheln. Bei fremden Katzen - insbesondere sehr kleinen Katzenwelpen - sollten Sie etwas vorsichtiger sein. Katzenwelpen sind bei der "Toilette" noch unbeholfen und haben manchmal Kotreste im Fell. Deswegen waschen Sie sich auf jeden Fall nach der Berührung die Hände.
Vorbereitung der Katze auf den Alltag mit Baby
Die Katze sollte sich unbewusst und rechtzeitig an die neue Situation gewöhnen können: Deshalb ist es schon während der Schwangerschaft (spätestens ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat) ratsam, sich etwas weniger mit der Katze zu beschäftigen, damit sie nach der Geburt des Kindes nicht eifersüchtig wird. Sprechen Sie viel mit der Katze, streicheln Sie sie mehr im "Vorbeigehen", da Ihr Schoß in Zukunft oftmals durch das Baby besetzt sein wird.
Stellen Sie früh das Bettchen, die Wickelkommode etc. bereit. So kann Ihre Katze diese Dinge schon vorab kennen lernen. Falls die Katze nicht in das Kinderzimmer soll, muss dieses bereits in der Vorbereitungsphase vor ihr verschlossen bleiben.
Bereiten Sie das Kinderbett/die Wiege "katzensicher" vor, damit Ihr Baby keinen unfreiwilligen Mitschläfer bekommt. Eine hübsche und sichere Möglichkeit bietet ein Moskitonetz, das zusätzlich mit Bleiband am unteren Rand beschwert werden kann.
Falls Ihre Katze zur Eifersucht neigt, kann man ihr evtl. mit der frühzeitigen Gabe von Bach-Blüten die Situation erleichtern. Fragen Sie uns, falls Sie von Bach-Blüten Gebrauch machen wollen.
Wenn Sie es noch nicht getan haben, fangen Sie während der Schwangerschaft an, die Katze regelmäßig zu bürsten. Dadurch vermindern Sie die Verteilung der Haare. In der Krabbelphase haben die Kinder viel Kontakt mit dem Fußboden, sodass sie evtl. mit den Haaren in Berührung kommen könnten.
Achten Sie darauf, dass Ihre Katze gesund ist und regelmäßig entwurmt und geimpft wird.
Das Leben mit Baby und Katze
Lassen Sie sich nicht verunsichern: Katzen müssen nicht abgeschafft werden, wenn ein Baby zur Welt kommt!
Wenn Sie mit dem Baby nach Hause kommen, wird erst einmal für die ganze Familie das Leben aufregend. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihre Katze am Anfang etwas ängstlich reagiert. Wenn Sie unsere Vorschläge beherzigt haben, dann ist Ihre Katze auf die Veränderung gut vorbereitet und wird sich in kurzer Zeit an die neue Situation gewöhnt haben.
- Lassen Sie die Katze in Ruhe am Baby schnuppern. Sie wird Ihrem Kind nichts tun! Vielleicht wird sie fauchen oder sich ängstlich zurückziehen. Das gibt sich wieder. Streicheln und loben Sie Ihre Katze, wenn sie sich dem Baby nähert. Bleiben Sie ruhig und sicher. Ängstlichkeit würde sich auf das Tier und natürlich auch auf das Baby übertragen.
- Bitten Sie Besucher, nicht nur den neuen Erdenbürger, sondern auch Ihre Mieze zu begrüßen. Besonders die Besucher, die die Katze kennen, können ein bisschen intensiver auf das Tier eingehen und ihm die zu Anfang der Babyzeit mageren Schmusezeiten versüßen.
- Sprechen Sie immer wieder mit der Katze, gerade dann, wenn für mehr Zuwendung die Zeit fehlt.
- Lassen Sie keine Schnuller/Sauger herumliegen. Kochen Sie diese sicherheitshalber immer aus. In Babys Krabbelphase stellen Sie die Katzentoilette und das Futter so auf, dass das Baby keinen Zugriff darauf hat. Leben Sie dem Kind vor, wie es mit der Katze umzugehen hat, dass sie kein Spielzeug ist und dass man ihr nicht wehtun darf. Zum Glück sind die meisten Katzen gute Lehrmeister und zeigen dem Menschennachwuchs rechtzeitig, dass sie nicht schmerzunempfindlich sind oder einfach ihre Ruhe haben möchten.
- Die Mieze braucht immer eine Fluchtmöglichkeit, d.h. eine Stelle, zu der das Kind keinen Zugriff hat. Zwingen Sie die Katze niemals, sich von dem Baby streicheln zu lassen.
- Benutzen Sie als Anti-Floh-Präparat ungiftige Mittel. Ihr Tierarzt wird Sie beraten.
So gut vorbereitet kann der Liebe bzw. Toleranz zwischen Kind und Katze nichts mehr im Wege stehen!